between New York and Love

Jason
Das war schon wieder so ein Grund, wieso ich Menschen nicht mochte. Sie waren einfach schwer von Begriff. "Wie gesagt, ich bin nicht auf Sex aus.", meinte ich und entschloss, dann einfach zu gehen. Ich ging zum Hudson River und beobachtete wie die Wellen das Spiegelbild des Mondes verwischen. Und außerdem dachte ich auch nach.

Sofja
Ich hatte die ganze Situation natürlich beobachtet, so gern ich Kathi hatte, ihre Einstellung gewissen Dingen gegenüber waren durchaus fraglich.
Aber ich ließ mir nichts anmerken, auch dann nicht, als sie mit einem Footballspieler lachend aus dem Lokal verschwand.

Jason
Ich warf Steine in den Fluss und beobachtete die dadurch entstandenen Wellen. Das erinnerte mich an das Butterfly-Effect-Phänomen. Mein ganzes Leben veränderte sich einfach nur durch einen kleinen Schubser, nicht mehr und nicht weniger. Und dann will man meinen, dass kleine Taten nichts ausmachten.
"Hey, Jason!", sagte eine mir bekannte weibliche Stimme. Da ich natürlich wissen wollte wer es war, drehte ich mich in die Richtung woher die Schallwellen auch gekommen waren.
"Oh, hallo Stacey!"
Stacey war eine aus meinem Team bzw. sie war noch im Team und ich nicht.
"Ziemlich schade, dass du nicht mehr dabei bist, Ross ist ein Tyrann."
"Wem sagst du das. Aber wieso hast du dir den Job nicht geschnappt? Immerhin hast du wirklich das Zeug dazu."
Stacey lachte. "So einfach ist das leider nicht. Du weißt doch, wenn Ross was will, dann bekommt Ross das auch. Egal worum es geht."
"Ich weiß, ich weiß."
"Es ist schon spät, soll ich dich Heim begleiten? Nicht das dir wieder ein Unglück passiert."
"Ich möchte dich nicht aufhalten, aber wenn es dein Wunsch ist.", sagte ich und sie schob mich in Richtung meines Appartements.

Sofia
Ich war fertig für heute. Also machte ich mich auf dem Heimweg. Und traf Jason. Und eine Frau.
"Soll ich euch morgen Frühstück bringen? Du hast ja nicht wirklich was essbares zu Hause. Nicht, dass uns die Kleine noch vom Fleisch fällt.."

Jason
"Stacey, das ist meine Nachbarin Sofja. Und das ist Stacey, eine Arbeitskollegin und gute Freundin von mir, meine Liebe. Sie ist so gütig und geleitet mich nach Hause.", meinte und versuchte freundlich zu bleiben. Wieso alle immer gleich an Sex denken, war mir nicht klar. Nun gut, meinentwegen wollte ich von Sofjas Freundin vielleicht wirklich was, aber an Stacey würde ich mich nicht ranmachen. Zumindest dachte ich das.

Sofja
"Möchtest du morgen auch frühstücken, Stacey?", fragte ich nochmal freundlich.
"Aber ich werd dann auch schlafen gehen, Gute Nacht Leute."

Jason
"Ich bleibe nicht lange und werde demnach zu Hause frühstücken, danke für das Angebot!", sagte Stacey und wir beiden gingen in meine Wohnung.
"Machs dir bequem.", meinte ich "Bier?"
Sie nickte und ich ging zum Kühlschrank um zwei Bier herauszuholen. Wir machten es uns auf der Couch gemühtlich.

Sofie
Ich räumte nochmal in meiner Wohnung herum, spielte noch etwas Kalvier, riss die Fenster auf und begann zu zeichnen.

Jason
Stacey und ich tranken unser Bier und sprachen ein wenig über alte Zeiten. Die ganzen lustigen Geschichten, die wir bei der Arbeit, den Verfolgungsjagden hatten, aber auch an nette Pläuschchen beim morgendlichen Kaffee.
Wir stellten die leeren Bierflaschen an den Couchtisch. Sie legte ihren Kopf in meine Schulter und automatisch legte ich den meinen an ihren. Ich dachte ein wenig nach. Natürlich hätte ich auch einfach mit ihr schlafen können, die Situation bot sich gerade, aber ich konnte es nicht. Nicht mit Stacey und auch nicht solange ich Sofja in meinem Leben hatte.
Wir schliefen ein.

Sofja
Irgendwann schlief ich an meinem Schreibtisch ein.

Jason
Als ich zu Sonnenaufgang aufwachte, lag ich neben Stacey auf der Couch. Sie hatte ihren Kopf auf meiner Brust und ihren Arm um mich gegeben.
Mir war klar, dass sie mich liebte und sie ist der einzige Mensch, dem ich mich bisher ganz geöffnet habe, aber mehr als Freundschaft empfand ich nicht für sie. Ich war einfach nicht zum lieben fähig. Und dann kamen mir Sofjas funkelnde Augen und ihr Lächeln in den Sinn.

Sofja
Irgendwann wurde ich durch die Sonnenstrahlen geweckt und wachte mit einem Muskelkater auf.
Ich streckte mich, ärgerte mich, dass ich meinen Wecker überhört hatte und ging in die Küche.

~ 4 Stunden später ~

Jason
"Danke für den netten Abend gestern.", sagte Stacey und umarmte mich, als ich sie zur Tür brachte.
"Gern geschehen.", meinte ich freundlich. "Ich würde dich ja gerne nach unten begleiten, ..."
Ich konnte nicht zu Ende sprechen schon trat mir Stacey ins Wort "Ja ja, ich weiß schon, du findest es unnötig für diese zehn Sekunden den Lift zu benutzen.", sie lachte, "Schönen Tag noch!"
"Schönen Tag noch!"

Sofja
Ich hatte mich gerade hergerichtet um arbeiten zu gehen, in meinen Ohren hatte ich Kopfhörer, die E Nomine - Luzifer in vollster Lautstärke wiedergaben. Meine Arbeitskollegin hatte deutsch studiert und mich so zu deutschen Bands gebracht.

Jason
"Guten Morgen!", begrüßte ich Sofja, merkte allerdings nicht, dass sie Kopfhörer im Ohr hatte. Als sie mich ansah lächelte ich und winkte.

Sofja
"Guten Morgen.", sagte ich und nahm meine Kopfhörer in die Hand.
"Hat die Kleine dich schon verlassen?"

Jason
Ich schüttelte den Kopf. "Na ja, ich weiß nicht, ob es dir im Leben was weiterhilft, wenn du über Leute urteilst und ihnen gar noch einreden willst, wie sie leben sollen. Aber wenn du meinst, dass du es tun musst, dann mach es ruhig, aber lass mich da raus!"
Ich war nicht wütend, nein. Eher war ich ein klein wenig enttäuscht und genervt. In solchen Situationen wunderte ich mich gar nicht, wieso ich ungern Kontakt mit Menschen pflegte.

Sofja
"Tschuldigung, aber ich wollte nur wissen, ob sie schon weg ist..."

Jason
"Ich habe in deinem Unterton gehört, dass du dachtest, dass ich mit ihr geschlafen hätte.", meinte ich. Nach einer kurzen Pause fügte ich hinzu "Sie ist eben weg."

Sofja
"Ach was...", sagte ich.
"War nicht so gemeint. Ich beginne in einer dreiviertel Stunde zu Arbeiten und wollte vorher noch einen Kaffee trinken... kommst du mit?"

Jason
"Ich weiß noch nicht ob es sich ausgeht.", meinte ich und sah dann auf meine Uhr. "Kaffe ist nicht so mein Ding, aber ich denke für einen Früchtetee habe ich schon noch Zeit."
Ich rang mich zu einem kleinen Lächeln durch.

Sofja
"Na, dann komm.", sagte ich zu ihm und lächelte ebenfalls.

Jason
Wir gingen zu einem netten kleinen Kaffe, zwei Straßen weiter, welches im Stil der 80er-Jahre designt ist. Dort angekommen setzten wir uns in ein Eck.

Sofja
"Ich bin gern hier.", sagte ich zu Jason und bestellte bei der Kellnerin einen Kaffee.

Jason
Ich bestellte einen Früchtetee. "Ich auch. Es ist sehr gemühtlich und auch kein hochmoderner Quatsch."
Nach fünf Minuten brachte der Kellner unsere Getränke.

Sofja
"Ich persönlich kann ja mit dem neuen Design nichts anfangen. Außer mit Apple. Ohne Apple wäre ich verloren."

Jason
"Na ja, ich finde Apple jetzt auch nicht so super. Es ist schweineteuer und dann hat man bei nem Mac z. B. nicht mal wirklich die Chance jedes Programm zu verwenden. Der einzige Vorteil ist, dass es dafür keine Viren gibt, aber dann kaufe ich mir lieber nen Windows-PC und nen guten Virenscanner und ich komm' wieder billiger raus. So ähnlich empfinde ich auch zu den anderen Apple-Produkten.", meinte ich und trank einen Schluck vom Tee.

Sofja
"Da sind die Meinungen natürlich verschieden... aber dem ist nunmal so. Ich bin ein Apple Haushalt und stehe dazu."

Jason
"Auch wenn ich es nicht ganz verstehe, akzeptiere ich deine Meinung."
Ich nahm einen Schluck vom Tee.

Sofja
"Weißt du, irgendwie finde ich New York total schön. Aber die Hektik mag ich nicht. Hier geht alles so schnell, als würde es kein Morgen geben."

Jason
"Gibt es auch nicht wirklich.", meinte ich, "Du hast natürlich Recht, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran, dann fällt es einem gar nicht mehr auf."

Sofja
"Ich bin ein sehr ruhiger Mensch, ich werde mich wohl nue dran gewöhnen... ich bin ein hoffnungsloser Fall."

Jason
"Wieso bist du dann hierher gezogen? Ich denke, dass du dir schon gedacht hast, wie es hier sein wird. Von dem her glaube ich, dass du das packst. Sonst wärst du nicht hierher gekommen."

Sofja
"Ich wusste das schon vorher... aber sonst gefällt es mir gut hier."

Jason
"Ich weiß.", meinte ich. "Ja, New York ist eine tolle Stadt."

Sofja
"Du kannst mich ja mal herumführen, wenn du möchtest."

Jason
"Habe ich dir das nicht sowieso schon versprochen?"

Sofja
"Ich wollte nur sicher gehen, dass du es nicht vergessen hast...", sagte ich.

Jason
"Keine Sorge, ich halte was ich verspreche."

Sofja
"Das ist schön.", sagte ich und blickte auf die Uhr.
"Ich muss in 10 Minuten im Geschäft sein. Man sieht sich...", sagte ich hektisch und legte 10 Dollar auf de Tisch und verschwand.

Jason
Ich blieb noch eine Weile im Lokal sitzen und entspannte mich. Nach gut einer Stunde, entschloss ich mich Heim zu fahren und mit Rex in den Park zu gehen.
Es war ein schöner Tag und deswegen verbrachte ich meinen ganzen Nachmittag dort.

Sofja
Nach meiner Arbeit ging ich schnellen Schrittes in die Wohnung und suchte meine Laufsachen zusammen.
Ich nahm Hanteln mit um mit mehr Gewicht zu laufen.
Keine dreiviertel Stunde später sah ich ihn mit seinem Hund im Park. Verschwitzt (da es 28 Grad hatte) blieb ich stehen und schaute ihn an, bevor ich ihn mit einem "Hallo, wie geht es dir?", begrüßte.

Jason
"Hallo.", meinte ich und lächelte, "Danke, ganz gut und dir? Sportlich unterweg, hm?"

Sofja
"Ja, ich bin immer sportlich unterwegs, das solltest du schon langsam wissen, oder?", grinste ich ihn an.
"Bist du den ganzen Tag schon hier mit deinem Hund?"

Jason
"Ja, so vergesslich bin ich auch wieder nicht. Also so alt bin ich nicht, dass ich Alzheimer haben könnte.", sagte ich grinsend. "Ja, den ganzen Nachmittag. Dieses schöne Wetter muss man ja genießen."

Sofja
"Ja, das ist richtig.", sagte ich zu ihm.
"Was hast du heute noch vor?"

Jason
"Nichts besonderes, werde wahrscheinlich mit 'nem Bier vor'm Fernsehr sitzen und einen Krimi anschauen. Du?"

Sofja
"Achso.. sonst... hätten wir vielleicht etwas machen können?!", fragte ich ihn und wischte mir ein paar Schweißperlen von der Stirn.

Jason
Ich überlegte kurz, "Klar, wieso nicht. Auf was hast du Lust?"

Sofja
"Keine Ahnung... irgendwie... äh... wie wär's mit Kino?!"

Jason
"Ähhh... ... Ja ... ist gut.", sagte ich etwas verlegen, da die Frage etwas plötzlich kam. "Welchen Film? Oder willst du dich überraschen lassen?"