Die wandelnden Toten

Thomas
Instant Boner. War halt schon lange her, dass ich sowas gesehen hab.
"Mich anmachen und jetzt gehen? Ernsthaft?"

Jaqueline
"Sind doch nur Brüste.", sagte ich schmunzelnd und lehnte mich an den Tisch an und zog weiter schmunzelnd an meiner Zigarette.

Thomas
"Die einzigen die ich seit 3 Jahren gesehen hab. Also in echt zumindest." erwiderte ich.

Jaqueline
"Dann sind sie ja fast was besonders.", sagte ich schmunzelnd zu ihm.
"Außer natürlich du hast was gegen Metall im Körper. Dann sind sie scheiße."

Thomas
Ich zog mir die Hose bis zu den Kniekehlen runter und zeigte ihr meinen Oberschenkel.
"Ist zwar nicht das selbe, aber ich hab auch ganz schön viel Metall in Körper. Aber deiner hab ich lieber."
In meinem Oberschenkelknochen steckten 4 Schrauben und daneben war eine Metallleiste. Kurz bevor das alles begonnen hatte, hab ich mir das Bein beim Skifahren ziemlich schwer gebrochen.

Jaqueline
Ich zog eine Augenbraue hoch.
"Und du hast dir da gar nichts hintattowieren lassen? Nichts biomechanisches, nicht mal ein bisschen was?"

Thomas
"Dazu is es leider nicht mehr gekommen. Einen Termin hatte ich eigentlich schon. Aber dann hat ein Zombie meinen Tätowierer gegessen. Shit happens."

Jaqueline
"Schade eigentlich.", sagte ich dann zu ihm.
"Ich hab schon lange keine Tattomaschine mehr in den Händen gehalten. Und wenn ich eine finden würde, dann gäbe es sowieso keinen Strom... und ich bräuchte Farbe... und irgendwas zum desinfizieren... so eine Entzündung war früher schlimm... aber heute erst recht."

Thomas
"Du kannst tätowieren? Hast du damit mal dein Geld verdient?"

Jaqueline
"Ja, ich kann tätowieren.", sagte ich und schnappte mir den Flipchartmarker und kritzelte eine Skizze eines .... auf die Tafel.
"Geld verdient... kann man so nicht sagen. War mehr ein Hobby..."

Thomas
"Womit hast du dann dein Geld verdient? Ich weiß ja praktisch noch nichts über dich, außer, dass du ein hochintelligentes Ghettokind bist." erkundigte ich ich neugierig.

Jaqueline
"Musst du das wissen?", harkte ich nach und schaute ihn grinsend an.
"Ich glaub nicht..."

Thomas
"Nein. Aber ich will! Du weißt es von mir doch auch."

Jaqueline
"Ist doch irrelevant.", sagte ich dann ehrlich zu ihm und in dem Moment begann es leicht zu tröpfeln.
"Wir sollten rein gehen, damit wir nicht nass werden."

Thomas
"Schade... dann wirds nichts mehr mit dem Grillen heute."
Ich nahm die Flasche und mein Gwehr und ging nach drinnen. Nachdem ich die Sachen abgelegt hatte, ging ich aber noch mal in die Garage und holte einen Korb Holz. Wahrscheinlich würden wir den Kamin wieder anheizen.

Jaqueline
"Naja, dann grillen wir eben im Kamin.", sagte ich dann schmunzelnd zu Thomas. Und in dem Moment fing es an zu schütten wie aus Kübeln und es Donnerte und Blitzte sogar.

Thomas
"Sheiße!" sagte ich als ich aus dem Fenster schaute.
Ich hatte noch nie erlebt, dass das Wetter so shcnell umgeschlagen hatte. Das war schon fast unheimlich.
"Im Kamin kochen ist gar keine blöde Idee." meinte ich grinsend.

Jaqueline
"Ich bin ja gar nicht so dumm, wie ich ausschaue.", sagte ich lachend zu Thomas.

Thomas
"Du siehst gut aus!" sagte ich schnell.
Und es war wahr. Außerdem wusste ich ja, dass sie um einiges klüger war als ich.

Jaqueline
"Na, wenn du meinst.", sagte ich lächelnd.

Thomas
Ich lächelte sie ebenfalls an. Dann ging ich rüber zum Sofa, dass noch immer wie das Bett eines Studenten wirkte und setzte mich rein. Der Regen prasselte aufs Dach undich genoss das Geräusch und den Donner einfach nur. Ich mochte Gewitter.

Jaqueline
Ich freut mich irgendwie.
"Ich mag Gewitter.", sagte ich dann zu ihm und legte mich auf das ausgezogene Sofa auf den Rücken und stützte meine Händer samt Revolver auf meinem Bauch ab.

Thomas
"Ich mags auch. Beruhigt irgendwie." sagte ich und lehnte mich zurück.
"Fernsehen fehlt jetzt noch. Obwohl wir eh keinen Empfang hätten." sagte ich grinsend.

Jaqueline
"Das stimmt.", sagte ich und schaute aus dem Augenwinkel zu Thomas.
"Hättest du je gedacht, dass das mal passieren wird? Also all das?"

Thomas
"Das ich schwer vewaffnet in einem fremden verlassenen Haus hocke, mit einer Frau die ich vögle aber kaum kenne nachdem die Welt wegen Untoten zu Grunde gegangen ist? Ich wusste, dass das auf mich zukommt als ich mir The Last of Us für die PS4 gekauft hab. Dass mir sowas mal in echt passiert hätte ich aber nie gedacht." antwortete ich ihr.

Jaqueline
"Das haben wahrscheinlich viele nicht gedacht.", sagte ich schmunzelnd.
"Wie bist du eigentlich an die Waffen gekommen?"

Thomas
"Die G3 ist eine Standard Waffe beim Bundesheer in Österreich und die Glock von der Polizei. Hat Vorteile eine Kaserne in der Stadt zu haben. Und du?"

Jaqueline
"Hab sie von dem Evakuierungszentrum... alle geklaut. Nie erwischt worden.", sagte ich schmunzelnd.

Thomas
"Klauen war gar nicht nötig. Ich hab einen Soldaten getroffen. Seine ganze Einheit war tot. Er hat mir viel Glück gewünscht und sich dann in den Kopf geschossen." sagte ich.
Irgendwie war das traurig damals. Aber zumindest gab er mir die Chance was draus zu machen.

Jaqueline
"Ich war wohl schon immer ein bisschen kriminell.", sagte ich dann grinsend zu ihm.

Thomas
"So lang es nix schlimmes war. Klauen und morden is ja nix." meinte ich lachend.
Zählte es überhaupt noch als klauen wenn der Besitzer tot war?

Jaqueline
Ich zuckte einfach schmunzelnd mit meinen Schultern.
"Das Gewitter wird wohl noch länger dauern..."

Thomas
"Willst du wieder Feuer haben?"

Jaqueline
"Zur Zeit ist es noch nicht kalt.", sagte ich zu ihm.
"Und dann sollten wir einen Kasten hinter Sofa stellen, damit die Wärme zurückgestrahlt wird und nicht eine Seite warm ist... der Raum ist recht groß."

Thomas
"Ja sollten wir nachher tun."
"Kannst du eigentlich Klavier spielen?" fragte ich sie etwas später.
Hier im Wohnzimmer stand nämlich eines. Aber ich traute mich nicht zu spielen, aus Angst Beißer anzulocken. Aber heute hatte ich mich ja davon überzeugt, dass keine da waren. Außerdem würden sie es jetzt nicht hören. Bei all dem Donner.
"Ich hab mal ein paar Dinge gelernt. Meine Schwester hat mal zu Weihnachten ein Keyboard gekriegt aber nach einem halben Jahr nicht mehr benutzt. Dann hab ichs mir ins Zimmer geholt."

Jaqueline
"Ich habs nie probiert.", sagte ich dann ehrlich zu ihm.
"Vielleicht würde ich es können wenn ich es üben würde, aber ich hab keine Ahnung davon."

Thomas
Ich setzte mich an das Klavier und drückte ein paar Tasten. Richtig gestimmt waren sie noch. Alle Fenster waren zu und niemand konnte es von außen hören. Perfekt.
"Du wirst bemerken, dass mein Musikgeschmack zu der Zeit recht eigens war. Eher so Score und Trailer Musik." sagte ich und setzte mich ans Klavier.
Ich hatte schon ewig nicht mehr gespielt also brauchte ich etwas um die Anfangstöne zu finden, aber von da an ging es recht gut. Konzentriert spielte ich Archangel von Two Steps from Hell.

Jaqueline
Und während Thomas auf das Klavier eindrosch machte ich mir irgendwie Gedanken darüber, was noch alles passieren würde... ob wir noch lange überleben würden, ob wir zusammen bleiben würden... ob es jemals aufhören würde...

Thomas
Direkt danach begann ich das Theme von The Last of Us zu spielen. Irgendwie hielt ich es für angebracht. In unserer Situation.

Jaqueline
Und sowie er anfing das zu spielen unterbrach ich ihn.
"Das muss nicht sein.", sagte ich dann zu ihm.

Thomas
"Schade. Ich finds schön. Und es motiviert einen weiter zu machen." meinte ich.
Aber ich spielte trotzdem nicht weiter.
"Wie konnte es eigentlich so weit kommen? Ich meine... Diese Dinger, die sind doch scheiße langsam. Du kannst vor ihnen davon spazieren. Und durch Kopfschüsse bringt man sie auch leicht um. Außerdem muss irgendjemand ja zugelassen haben, dass Patient 0 aus dem Krankenhaus abhaut und willkürlich Leute beißt die dann nicht in Quarantäne geschickt worden sind. Irgendwas ist doch extrem faul an der Sache. So inkompetent ist das Militär doch auch nicht." überlegte ich laut.
Ich selbst glaube nicht, dass es Zufall war, dass das alles passierte. Irgendwer muss es geplant haben. Sonst wäre es nicht so verlaufen.

Jaqueline
"Mach dir darüber keine Gedanken... wir werden das sowieso nie rausfinden.", sagte ich ehrlich zu ihm und lies mich betrübt aufs Sofa sinken.

Thomas
Ich folgte Jacqueline zum Sofa und legte ihr meine Hand auf die Schulter.
"Wirst schon sehen. Irgendwann werden wir mit Drinks am Strand hocken, Leute werden im Wasser plantschen und es wird wieder alles so sein wie es mal war. Wir dürfen nur nicht aufgeben und müssen so viele beseitigen wie möglich. Und wer weiß.... Vielleicht firscht in irgendeinem russischen Atombunker schon wer an einem Gegenmittel. Oder Gift oder so." sagte ich.
Und ich glaubte noch daran.

Jaqueline
"So ein Blödsinn...", sagte ich dann zu ihm und schaute ihn an.
"Das ist gar nie mehr möglich... und außerdem... ach ich weiß auch nicht. Ich würde wahrscheinlich sowieso in den Knast müssen..."
"Es wird nie wieder so wie es mal war.", sagte ich und zog meinen Revolver aus dem Holter und spielte ein bisschen damit rum. Und einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich mir nicht doch die Kugel geben sollte.

Thomas
"Wieso hast du dann bis jetzt durchgehalten?" fragte ich sie.
Wenn nicht dafür wfür dann? Das war zumindets meine Einstellung.

Jaqueline
"Ich habe gemordet.", sagte ich dann ehrlich zu ihm.
"Ich hatte Freude daran. Ich war allein und konnte tun was ich wollte.."

Thomas
"Ich hab nie aus Spaß gemordet. Das ist krank. Aber mit Golfschlägern Autos Zertrümmern, oder Wohnungen neu einrichten ist ganz lustig."

Jaqueline
"Ich habe aus Spaß gemordet. Und das ist der Unterschied zwischen uns beiden.", sagte ich zu ihm und zündete mir, obwohl wir uns im Wohnzimmer befanden, eine Zigarette an.
"Ich bin nicht mit dir ins Bett wegen irgendwelchen Sympathiepunkten. Ich bin mit dir ins Bett weil ich es wollte. Und ich habe gemordet weil ich es wollte."
"So einfach ist das. Du bist nur der nette Junge aus dem Dorf..."

Thomas
"Hört man doch gerne...." sagte ich irgendwie verletzt.
Hatte ich mir doch so sehr in ihr getäuscht? Das wollte ich irgendwie nicht glauben.
"Jedenfalls... Noch haben wirs in der Hand. Wir können das jetzt noch ändern und versuchen es in Zukunft zu bessern oder wir geben einfach auf."

Jaqueline
"Du kannst es nicht verändern, du kannst es nicht stoppen... du kannst es nur bekämpfen und hoffen, dass man damit halbwegs vernünftig leben kann.", sagte ich dann zu ihm und lächelte sogar etwas.
"Aber wenn wir uns beide ein bisschen zusammenreissen können wir vielleicht eine halbwegs überlebensfähige Person darstellen, oder?"

Thomas
"Wären wir so weit gekommen wenn wir nicht überlebensfähig wären?" fragte ich sie leicht lachend.
Die richtige Mischung aus kämpfen, verstecken, Zusammenarbeit und Glück war das was man zum Überleben brauchte. Und natürlich der gesunde Hausverstand.