I.R.R.S. - International Reincarnation Research Society

Frank
Ich lachte. "Und wie wird man...so ein Ding?"

Ailina
"Kein Ding, sondern Tier.", sagte ich.
"Ist aber bloß Übungs- und Konzentrationssache. Nach einer gewissen Zeit kannst du dich von einer Sekunde auf die andere an jedem Ort zu jeder Zeit verwandeln."

Frank
"Und kann sowas jeder werden?"

Ailina
Ich schüttelte den Kopf. "Nein, du musst in deinem damaligen Leben wirklich ein Tier gewesen und jetzt als Mensch wiedergeboren sein. Es gibt verschiedene Arten von Gestaltenwandlern. Animagi, das bin ich, Wertiere die sich nur bei Vollmond verwandeln und Attribute, die nur die Sinne des Tieres aus dem damaligen Leben übernommen haben. Das sind dann Menschen die beispielsweise sehr scharf sehen können."

Frank
"Und wie findet man raus ob man sowas ist?"

Ailina
"Das ist unterschiedlich.", sagte ich.
"Ich selbst hab es nur durch Zufall herausgefunden. Anfangs bin ich ständig morgens mit Kratzspuren an der Seite aufgewacht und mit Tierhaaren im Bett. Hab mich scheinbar im Schlaf unabsichtlich verwandelt..."

Frank
"Und theoretisch kann jeder so ein...äh...Animagi sein?"

Ailina
"Wie gesagt, nur wenn du mal ein Tier warst in deinem Leben vor dem jetzigen. Und es kann dir auch passieren das du ein Wertier oder Attribut wirst. Oder trotzdem ein ganz normaler Mensch. Wir haben nicht die Wahl uns das auszusuchen."

Frank
"Und wer ist noch so alles sowas wie Du bist?"

Ailina
Ich zuckte mit den Schultern. "Um ehrlich zu sein kenn ich keinen. Aber die meisten werden soetwas auch genauso geheim halten wie ich."

Frank
"Kann man die irgendwie erkennen?"

Ailina
"Nein kann man nicht. Zwar scheinen viele Animagi ihren menschlichen Blick zu behalten, aber sie machen den Eindruck wie ganz normale Tiere."
Ich machte eine kurze Pause. "Soll ich dich nach Hause fahren?"
In dem Moment klingelte sein Handy.
*klingeling*^^

Frank
Verärgert über die Störung zog ich mein Handy aus der Tasche und warf einen Blick auf den Bildschirm. Mutter..."Ja Mama?"..."Was, wo?"...und warum sagt ihr mir nicht eher was?"..."jaja."..."Ja ich komm allein zurecht, ich bin kein kleines Kind mehr..."ja...."tschüss."
Seufzend steckte ich mein Handy wieder weg.
"Das war meine Mutter, meine Eltern fahren mit irgendeinem Arbeitskollegen von meinem Vater in deren Ferienhaus im Wall Doxey State Park bei Holly Springs bis nächsten Freitag. Das trifft sich gut, ich habe nächste Woche auch Ferien....also, wo waren wir stehengeblieben? Wie gehts jetzt weiter?"

Ailina
"Sturmfrei! Ist doch geil!", sagte ich. Dann warf ich einen Blick auf die Wanduhr über dem Fernseher.
"Oh shit, meine Eltern kommen gleich wieder! Wir müssen uns irgendwas überlegen. Vielleicht sollte ich sie anrufen und vorwarnen, dass die Tür vollkommen im Eimer ist."
Gesagt getan. *klingeling*
"Hallo. Sie sind verbunden mit dem Kundenservice der I.R.R.S, zurzeit ist leider kein Mitarbeiter verfügbar, versuchen Sie es später erneut."
Kreidebleich ließ ich den Hörer sinken und hielt ihm dann Frank ans Ohr. Die mechanische Stimme wiederholte sich dreimal.

Frank
Schockiert sah ich sie an. "Du meinst doch nicht...."

Ailina
"Ich weiß es nicht...", sagte ich zittrig. "Das ist die Handynummer von meinem Papa... vielleicht hat Parker..." ich hielt inne, fuhr mir durch die Haare und ließ mich auf die Couch sinken
im selben Moment ertönte ein lautes Donnerkrachen und ein Blitz zuckte durch den Himmel.

Frank
"Wie im Film...", murmelte ich leise.

Ailina
Ich schaute ihn verzweifelt an. "Entweder müssen wir Parker suchen... oder..."
Ich machte eine Pause. "Sorry. Ich muss Parker suchen. Oder mich finden lassen."
Ich wollte ihn da nicht mit reinziehen.

Frank
"Und dann? Willst Du ihn wieder gehen lassen? Und finden lassen kannst Du vergessen."

Ailina
Ich schüttelte den Kopf. "Ich muss irgendwie rauskriegen wo meine Eltern sind und was Parker damit zu tun hat. Aber wo die I.R.R.S ihren Sitz hat weiß ich nicht."

Frank
"Weiß bestimmt das Internet."

Ailina
Ich schüttelte den Kopf. "Hab schonmal das ganze Internet durchforstet, du findest dazu nichts. Diese Typen sind sehr vorsichtig und passen extrem gut auf."

Frank
"Dann kann man wohl nur warten bis Parker oder dergleichen wieder auftaucht...aber was machen wir jetzt?"

Ailina
"Keine Ahnung.", meinte ich am Boden zerstört.
"Tut mir leid das ich dich mit reingezogen hab."

Frank
"Dass muss Dir doch nicht leid tun, das war ein Zufall."

Ailina
"Ach der hatte es schon länger auf mich abgesehen.",meinte ich.
Ich blickte durchs Fenster und es begann in der Dämmerung zu regnen.
"Willst du nen Tee?", fragte ich dann aus heiterem Himnel.

Frank
"Tee klingt gut."

Ailina
Ich stand auf, verschwand in die Küche und kam etwas später wieder.
Ich drückte ihm eine Tasse Früchtetee in die Hand, ließ mich auf doe Couch sinken und wärmte die Hände an meiner.

Frank
"Danke.", antwortete ich und nippte an meinem Tee.
Gedanklich das Geschehene verarbeitend sah ich aus dem Fenster.

Ailina
Ich krallte mir eine Decke und rollte mich unter dieser auf der Couch zusammen, überlegte was ich tun könnte. Iegendeine Möglichkeit musste es ja geben, am besten um die ganze I.R.R.S zu stürtzen.
Und ehe ich mich versah war ich eingeschlafen.
...
Als ich am nächsten Morgen erwachte, hob ich den Kopf von meinen Pfoten und gähnte einmal, wobei die langen Reißzähne aufblitzten.
Ich streckte mich und fuhr zusammen, als ich ein reißendes Geräusch vernahm.
Verdammt, im Schlaf verwandelt und die Couch mit den Krallen zerkratzt.
Dann blieb mein Blick an Frank hängen, der noch hier war und ich schaute ihn irritiert an.

Frank
Wir saßen noch schweigend vor unserem Tee, bis Ailina sich eine Decke schnappte und kurz darauf einschlief. Ich wäre gern nach Hause gefahren, aber der Motor streikte garantiert wieder und der Reifen musste auch noxh gewechselt werden. Und dafür war mir das Wetter draußen zu gewittrig. Ich wollte Besserung abwarten, schlief aber dann meine Schulter ansabbernd im Sessel gegenüber Ailina ein.

Ailina
Ich wunderte mich über mich selbst, dass ich so unachtsam gewesen war, einen Fremden (der zwar harmlos wirkte aber man weiß ja nie) hier hatte schlafen lassen.
Auch ärgerte ich mich über die Kratzspuren im Sofa, aber jetzt war es sowieso zu spät.
Ich warf ein paar Backbrötchen in den Ofen und stellte die Kaffeemaschine an.
Auf zwei Beinen.

Frank
Der Lärm der Kaffeemaschine ließ mich aufschrecken, sogar die Tasse viel zu Boden, zerbrach aber glücklicherweise nicht. "Ailina, wo bist Du?"

Ailina
"Küche!", rief ich ihm zu und kramte schonmal in der Schublade herum.
"Wir sollten uns um dein Auto kümmern.", meinte ich. "Und ich muss Parker finden."

Frank
Ich folgte der Richtung des Rufes und stand kurz darauf neben Ailina. " Und wie willst du das machen?"

Ailina
"Keine Ahnung.", sagte ich seufzend und öffnete den Kühlschrank.
"Wobei..." Ich hielt mitten in meiner Bewegung inne. "Eigentlich müssen wir ja nur für Aufmerksamkeit sorgen...", sagte ich verschwörerisch.

Frank
Fragend sah ich sie an. "Wie meinst du das?"

Ailina
"Du kennst doch sicher den Zirkus, der hier vor zwei Tagen seine Zelte aufgeschlagen hat.", sagte ich. "Der beherbergt zufällig auch ein paar Königstiger. Die alle mit einem roten Halsband gekennzeichnet sind."
"Sagen wir ein Tiger mit einem roten Halsband läuft durch die Stadt..,es wird erstmal Panik herrschen, aber nicht geschossen, weil es ein gezähmtes Tier ist. Parker kriegt das wie jeder Bürger natürlich mit und wird sofort an vorderster Front sein. Mit dem feinen Unterschied das er weiß, dieser Tiger gehört nicht zum Zirkus. Nachdem er ihn 3 Jahre lang gejagdt hat, erkennt er den Unterschied."

Frank
"Bist Du Dir sicher? Er wird den Hinterhalt doch bemerken."

Ailina
"Das soll er ja auch. Er wird erkennen das ich das bin. Er weiß auch, dass ich weiß, dass meine Eltern weg sind, aber das hindert ihn nicht an seinem Ziel."

Frank
"Du meinst also er lässt sich auf einen öffentlichen Kampf mit dem 'Tiger' ein?"

Ailina
Ich nickte. "Er ist besessen genug um das zu tun."
"Wir müssen ein rotes Halsband kaufen, kommst du mit?"

Frank
"Klar...hast Du ein Auto?"

Ailina
Ich nickte. "Steht in der Grage. Und bis wir wieder da sind, sind die Brötchen fertig."
Dann lief ich in die Grage und holte den Schlüssel

Frank
Ich folgte Ailina.

Ailina
...
Wenig später standen wir wieder im Hausflur und ich begutachtete das rote Hundehalsband, was wir soeben in der Tierhandlung erstanden hatten.
"Sie werden mich garantiert durch die Stadt scheuchen . Du kannst dich unter die Passanten mischen, damit wir uns nicht aus den Augen verlieren"., sagte ich.
"Mach mir das mal bitte um.", meinte ich schließlich und im nächsten Moment stand das getigerte Tier neben ihm. Ich stieß ihn auffordernd an und gab ein rollendes Grummeln von mir.

Frank
Es war immer noch etwas ungewohnt plötzlich einen Tiger vor mir stehen zu haben. Mit spitzen Fingern legte ich ihr das rote Halsband an und kraulte Ailina dann hinter den Ohren, um sie zu necken.

Ailina
Ich spähte um die Ecke, die Luft war rein, kein Mensch in Sicht, der hätte sagen können woher ich kam.
Schnell trat ich hinter der Hecke hervor und lief los Richtung Hauptstraße.
Ein Tiger mit einem roten Halsband auf Streifzug in die Innenstadt.
Als ich das Stopschild an der Kreuzung passierte rauschte ein Reisebus mit Kindern vorbei und ich vernahm die erschrockenen Rufe.
Auf der anderen Straßenseite vor dem Hotel ´four seasons´ winkte ein Portier nach einem Taxi, sah mich, wirbelte herum und verschwand blitzartig im Hotel.
Am Ende der Straße kreischte Jemand. Das müsste eigentlich ein ein Freudenschrei gewesen sein. Um 10 Uhr morgens, ein sonniger morgen, aber es war kein Freudenschrei.
„Ein Tiger!“, rief Jemand und rannte daraufhin kreischend den Gehsteig entlang.
Ich überquerte zügig, aber lässig die Straße.
Ein Mann in einem Geschäftsanzug kam mir entgegen, erblickte mich fast erst im letzten Moment und blieb ruckartig stehen.
Ich fletschte die Zähne, gab ein Fauchen von mir und hob bedrohlich die Pfote. Zur Show natürlich, aber das wusste ja keiner.
Ich musste die Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Ein freilaufender Tiger, das würde Parker sofort hierherlocken.
Der Geschäftsmann nahm die Beine in die Hand und rannte davon. Und bevor ich mich versah war die Straße wie leergefegt.
Dann rannte ich los. Die Straße entlang Richtung Innenstadt, ohne auf die Menschen, welche schreiend vor mir weg rannten Acht zu geben.
Die Krallen meiner Pfoten klackerten auf dem Asphalt im schnellen regelmäßigen Takt, während um mich herum Panik ausbrach.
„Ruft einen Tierfänger!“
Ich blieb stehen, als hinter mir das Klicken einer soeben geladenen Waffe ertönte.
Ich wandte den Kopf um, dann sprang laut bellend mit gefletschten Zähnen ein großer Schäferhund auf mich zu. Und hinter diesem tauchte Parker mit geladener Waffe auf.
Irgendwo in der Ferne erklang Sirenengeheul, dann tauchte über mir ein Hubschrauber auf.
Ich wandte mich um und den Kopf Richtung Himmel, dann sprang der abgerichtete Hund hoch, um sich auf mich zu werfen und gab Parker die Sicht auf mich frei.
Im Fadenkreuz des Gewehres tauchte ein Königstiger auf, der seinen Jäger mit gefletschten Zähnen und funkelnden Augen anblickte.
Kurz bevor ihn ein Schuss an der Seite traf und das Raubtier zu Fall brachte.
Ich merkte, wie warmes Blut durch mein Fell sickerte, dann wurde alles schwarz.



Shylock
„Richard Parker...“, sagte der Polizist. „Sie tragen schwere Geschütze mit sich rum. Sie wollen mir doch sicher nicht sagen, dass Sie in diese Gegend gekommen sind um zu jagen?“
„Was haben Sie mit dem Tier vor?“, fragte ich den Kommissar. „Was ist daraus geworden?“
„Es soll gestorben sein. Keine Angst, wir kümmern uns um den Kadaver.“
„Das kann überhaupt NICHT SEIN!“, schrie ich und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Das Vieh stirbt nicht einfach so, ich muss es unbedingt sehen, ich muss mich selbst davon überzeugen!!!“
„Der Tiger gehört dem Zirkus, da haben Sie kein Recht drauf, Herr Parker.“
„Oh man, wie naiv sind Sie eigentlich?!“, schrie ich. „Sie glauben das doch nicht im ernst! Dieser Tiger gehört nicht dem Zirkus, er ist ein Wildtier!
„Können Sie mir dann bitte verraten, wie er hierher kommt und warum er ein Halsband trug? Außerdem gibt es hier keinen Lebensraum für so ein Tier.“
„Dieser Tiger ist ein Mensch!“
Der Kommissar musste einen Moment lang grinsen, dann erfüllte sich der Raum mit Gelächter.
Wütend beugte ich mich über den Tisch. „Ich sage es Ihnen, sie kann sich verwandeln! Diese Mistviecher sind mitten unter uns, sie können uns Menschen ganz einfach täuschen! Wir müssen sie alle ausrotten, bis zum letzten Tier!“

Frank
Sie hatte mir ihr Auto gegeben. Ich war ihr quer durch die Stadt gefolgt, so gut es mir mit den ganzen Einsatzwagen und wild schreiend und durch die Gegend laufenden Menschen möglich war. Überall waren Polizisten. Und deswegen stach Parker zwischen den ganzen Uniformierten und auch nur leicht bewaffneten Beamten hervor wie eine Mistgabel in der Besteckschublade. Mit irgendeiner Art Scharfschützengewehr lag er auf der Lauer, bei ihm ein wutschäumender und scharf gezüchteter Schäferhund, der ungeduldig knurrend und bellend an der Leine zog. Um nicht aufzufallen hielt ich etwas Abstand. Weiter hinten konnte ich plötzlich Ailina die Straße queren sehen, gefolgt von mehreren Polizeiwagen. Ein Schuss viel. Mündungsfeuer am Gewehr war zu sehen. Der Tiger stürzte zu Boden. Entsetzt sah ich zu wie Ailina in einen Transporter verladen wurde, ihr Fell voller Blut. Die Ungewissheit ob sie tot war oder nicht machte die Situation noch angespannter. Wäre sie tot gewesen hätte ich mir das nie verziehen...ich hätte sie hindern können. Im vorbeifahren sah ich, wie Parker festgenommen wurde. Aber der Transporter mit dem Tiger war interessanter.

Die Fahrt dauerte nicht lang. Etwas außerhalb der Stadt lag der Zirkus, auf den die Polizeiwagenkolonne zuhielt. Ich folgte immer noch in einigem Abstand und sah zu, wie sie, nennen wir es mal das Tier, in eines der Zelte schleppten, durch dessen Eingang ich einen kurzen Blick auf eine Reihe von Käfigen erhaschen konnte.
Kurze Zeit darauf war die Polizei wieder verschwunden und ich stieg aus dem Wagen.

Zoodirektor
Ich hatte einen Anruf bekommen, dass scheinbar einer meiner Tiger entwischt war und die Stadt unsicher machte.
Und jetzt wurde das Tier hergebracht. Ich hatte vorher nachgezählt, keiner meiner Tiger fehlte, es war also ausgeschlossen, dass er zu mir gehörte.
Und als das bewusstlose Tier jetzt in einen Gitterkäfig gesperrt wurde, durfte ich es mir endlich ansehen.
"Nein...", murmelte ich an einen der Polizisten gewandt. "Die gehört nicht zu uns. Sie trägt zwar ein rotes Halsband, aber bei uns fehlt kein Tier. Ist sie gechipt?"
"Nein.", antwortete der Polizist. "Wir haben keinerlei Auskunft woher der Tiger stammt. Aber er muss Kontakt zu Menschen gehabt haben. Das Halsband sieht auch noch relativ neu aus. Aber lassen Sie das Tier erstmal liegen, bis der Tierarzt kommt."
Damit entfernten wir uns.

Shylock
"Kommissar Kowalski?", rief Jemand und platzte in den Verhörraum.
"Was ist los?", fragte dieser.
"Der Tiger gehört nicht zu dem Zoo."
"Was habe ich Ihnen gesagt?!", rief ich dazwischen. "Dieser Tiger ist ein Mensch, ich habe es mit eigenen Augen gesehen!"
"Hier!" Ich krämpelte meinen Ärmel hoch und zeigte ihm ein paar tiefe Kratzwunden. "Das hat sie mir beigebracht, als ich ihn das erste Mal fast hatte!"
Lebowski verschloss wieder die Tür.
"Was hat das zu bedeuten? Woher kennen Sie diesen Tiger? Sie wissen, dass er Eigentum ist, sie dürfen ihn nicht einfach erschießen."
"Dieses Biest ist kein Eigentum, glauben Sie es mir doch verdammt!" Ich machte eine kurze vor Wut zitternde Pause.
"Darf ich gehen?!"
"Nunja, wir würden gerne..."
Ich sprang auf, sprintete aus dem Polizeigebäude herüber zu meinem Geländewagen, in dessen Kofferraum mein Hund Sangha schon auf mich wartete und fuhr mit quietschenden Reifen richtung Zirkus. Das war meine erste Vermutung.

Frank
Ich hob die schwere Zeltplane an und schlüpfte hindurch. Von überall waren Tiergeräusche und Bewegungen zu sehen und zu hören. Leise und langsam schlich ich die lange Reihe von Käfigen entlang, bis ich vor einem besonders großen Halt machte und mich hinunterbeugte. Da lag sie. Bewegungslos. Ich schob ein paar Finger durch das Gitter und versuchte sie zu berühren. "Ailina! Alles in Ordnung? Hey, wach auf!", flüsterte ich.