Zombieland!

Joe
Ich legte eine Hand auf Ailinas Schulter, sodass sie nicht abhauen konnte^^
"Bleib hier, es bringt nichts, wenn du jetzt auch noch wegrennst."
"Wir sollten vorher herausfinden, was Lisa bzw Vanessa uns sagen wollte...", meinte damit den Zettel den ich von V hatte, den sie von Lisa hatte, der auf Altgriechisch geschrieben war.

Connie
"Und außerdem sollten wir... ach keine Ahnung, wir sollten nichts überstürzen... nicht, dass wir noch weniger werden. Wir haben schon zwei gute Kämpfer verloren... Ben ist jetzt abgehauen..."
"Was passiert mit unserer Gruppe?"

Jack
"Genau uns läuft schon nicht die Zeit davon." sagte ich ganz entspannt.

Vanessa
"Was genau ist euer Ziel, wenn ich so fragen darf?", fragte ich die sichtlich erfreute Lisa, als sie die Tür zu einem großem Raum aufsperrte.
Und mir fielen fast die Augen aus dem Kopf.
"Sind das Früchte?", fragte ich sie schockiert. "Sind die echt?", und meine Stimme sprang eine Oktave höher.
"Klar, ich sagte ja, wir haben einen sehr botanisch begabten Chemiker. Und das Zeug wird nicht gespritzt...", sagte Lisa dann zu mir.

Ich war schockiert. Die hausten hier wie die Könige und die anderen normalen Bürger bekamen Essensrationen, zwar waren da auch Früchte dabei, aber nicht in diesem Ausmaß!"

"Sind das Kiwis und Bananen?", fragte ich nochmal und schaute verwirrt.
"Ja, am liebsten esse ich sie mit Nutella.", sagte Lisa zu mir.
"Und ich hab sie am liebsten mit Schlagsahne.", mischte sich der sonst so ruhige und grimmige Sir Z ein.

"Ich glaub mein Schwein pfeift...", sagte ich fassunslos.
"Nein, Schwein gibt es morgen. Morgen ist Sonntag, und jeden 3. Sonntag im Monat machen wir draußen immer eine große Grillparty, und dafür werden Schweine geschlachtet."
"Wir müßen das Volk ja bei Laune halten. Wir haben sogar einen eigenen Clown. Er heißt Jackomo und wir haben ihn auf dem Flughafen gefunden. Er spricht fast kein Englisch und keiner von uns kann Italienisch."
"Naja, was solls. Seinen Job macht er gut."
"Ähh... ja...", sagte ich zu Lisa.
"Und was bitte ist euer Ziel?", fragte ich nach.
"Den Zettel hast du ja Joe gegeben. Aber ich kann euch morgen einweihen. Heute würde ich euch gerne zum Abendessen einladen."

Jack
"Wenn sich die Gelegenheit ergibt sollten wir vielleicht auch noch einen Weg finden den Zettel zu übersetzen. Eine Bibliothek oder eine Uni sollten uns sicher die Möglichkeit dazu geben." warf ich noch in die Runde in der eigentlich schon alles gesagt war.

Patricia
"Ich hau ab, ich kann mich da sowieso nicht einmischen. Ich spreche Koreanisch, etwas Malyisch, Spansich, Deutsch und Englisch. Das war's dann auch."
"Ich mach mich auf die Socken.", meinte ich und verschwand nach draußen, ich wollte noch etwas an der Visierung meiner Glock rumbasteln.

Will
Ich schaute den Zettel von Joe an und schrieb mit einem Kugelschreiber auf die Rückseite von meinem Rätselheft. Als Bankenmanager war Mathematik immer wichtig und zu meiner Schulzeit musste ich die griechischen Buchstaben auswendig lernen.
"Das bringt zwar noch immer nicht viel aber es macht es vielleicht doch einfacher." meinte ich als ich die Worte in, für jeden lesbaren, lateinischen Buchstaben aufgeschrieben hatte.

Jack
Ich bedankte mich bei William aber wusste, dass dadurch noch immer keiner wusste was es bedeutet. Aber zumindest konnte man es jetzt aussprechen.
Da keiner mehr was zu sagen hatte, verschwand ich kurz auf mein Zimmer und holte mir ein Bier. Tja das um das Patricia und Vanessa sich gestritten hatten war doch nicht das letzte. An Deck stand der inzwischen fertig umgebaute Mustang. Eine neue bereifung fehlte noch, aber bis dahin erfüllten die abgefahrenen Sommerreifen noch ihre Pflicht.
Ich setzte mich mit der Flasche ins Auto und schaltete das Radio ein. Vielleicht versuchte ja jemand etwas zu übermitteln. Aber voerst hörte ich nur Rauschen als ich mich durch die Fruequenzen schaltete.

Ben
Erschrocken fuhr ich herum. "Jessy!?...Bist Du wahnsinnig mich so zu erschrecken?" Ich holte tief Luft. "Es geht mir nicht darum, Anerkennung, Mitleid oder sonst etwas zu bekommen...es geht mir nur darum, dass unser Überleben an Erster Stelle stehen sollte, nicht irgendwelche Heilmittel, die es vielleicht, aber auch nur vielleicht in Area 51 gibt. Und selbst wenn wir da ankommen, und es die Lösung geben sollte, muss man sie auch erst einmal verstehen können. Ich habe absolut keine Ahnung davon, und wenn wir nicht einen Professor unter uns haben, dann wird es sowieso nichts...Mal von dem Weg da rüber ganz abgesehen." Ich seufzte.

Patricia
"Jack, ich hab ein Problem.", sagte ich, als ich mich zu ihm ins Auto setzte.

Joe
"Will?", fragte ich ihn und ging mit ihm an das Fenster aus dem er spähte.
"Ich glaube, ich finde heute noch heraus, was Lisa damit Vanessa sagen wollte."
"Und weißt du warum?"
"Weil ich es übersetzt habe... und dabei das gefunden habe...", begann ich und schaute ihn an und zeigte ihm die Übersetzung.

"Wenn meine Hippopotomonstrosesquippedaliophobie  nicht durch die Anthropophobie entstanden wäre, die durch die Aphephosmophobie ausgelöst wurde nachdem ich die Haptophobie durch die Zombies erhalten hatte, wäre ich jetzt nicht nosophobisch.
Seit dem Tag an dem wir auf der Autobahn waren leide ich unter Ochlophobie.
Und als ihr mich dann auch noch am 13.01. begraben habt, leide ich an einer ekelhaften Mischung zwischen Taphephobie und Triskaidekaphobie.

„Du mußt versteh’n!
Aus Eins mach Zehn,
Und Zwei laß geh’n,
Und Drei mach gleich,
So bist Du reich.
Verlier die Vier!
Aus Fünf und Sechs,
So sagt die Hex’,
Mach Sieben und Acht,
So ist's vollbracht:
Und Neun ist Eins,
Und Zehn ist keins.
Das ist das Hexen-Einmaleins!“

Die Summe deiner Bemühungen wird belohnt, wenn du zwei Mal den Anfang beachtest und einmal von hinten beginnst, den Beginn hinzufügst, vergiss nicht zu denken, congue, der Unterricht den du hasstest, von dem alles abhängt, verstrickt mit der mathematicis, du wirst sehen, es wird einfach. Vanessa ich muss dir etwas beichten! Du wirst’s nicht leicht haben.
Frag Ailina, sie hat ein Ding, es ist ziemlich groß und besteht aus feinen Teilen, es ist sehr leicht und ziemlich schwer. Vergiss nicht zu denken."

"Was hältst du davon?", fragte ich ihn dann.

Will
"Das Hexen-Einmaleins kenne ich als Kindergedicht. Den letzten Teil müssten wir Ailina zeigen. Und mit Phobien kenne ich mich leider nicht aus. Da hat sie uns vor eine ziemliche Herausforderung gestellt. Es bleibt nur die Frage offen ob es die Mühe wert sein wird." meinte ich und las mir das Rätsel noch einmal durch.

Jack
"Und das wäre?" fragte Patricia und starrte weiter leer durch die Frontscheibe aufs Meer.

Bastian
Das ist von Goethe...die Zahlen ergeben zusammengerechnet immer 15. Aber was das helfen soll, keine Ahnung.", warf ich in den Raum.

Jessy
"Naja...", sagte ich. "Irgendwie könnten diese Pläne schon unser Ùberleben sichern, ich meine wer weiß, ob wir morgen nicht schon tot sind. Mit einem Heilmittel können wir den ganzen Wahnsinn stoppen."
Ich machte eine kurze Pause und trat dann neben ihn. "Keiner von uns ist ein Professor, aber du bist auch kein Kapitän, oder?"
Ich lächelte ihn an, es war ein freundliches, gütiges Lächeln. "Und trotzdem hast du uns bis hierher gebracht. Genauso wenig ist Ailina ein Arzt und hat uns schon so oft geholfen, manche sogar gerettet."
"Natürlich müssen wir den rationalsten Weg wählen, den sichersten, aber in solchen Situationen können wir alle zur Höchstform auflaufen."

Ben
"Das ist kein Vergleich...ein schnödes Boot fahren kann jeder. Aber mal eben ein Heilmittel für ein Virus finden, dass die ganze Menschheit befallen hat ist etwas ganz anders. Ich mein, wenn sich das schon Wissenschaftler die Zähne dran ausgebissen haben...Und deswegen halte ich das Risiko für viel zu hoch."

Jessy
"Naja, momentan sind wir sowieso noch nicht bereit dazu. Und wenn es so weit ist, wird es entweder die Mehrheit entscheiden, oder die Umstände ergeben das von selber."

Ben
"Eben, wir sind nicht soweit. Aber Ailina hat das so rübergebracht, als wenn sie sofort fahren wolle...na ja, mir egal, soll sie...Aber Du solltest Dich enttscheiden bei wem Du bleiben möchtest."

Jessy
"Du hast nicht zugehört.", sagte ich. "Sie hat gesagt wir müssen erst aufrüsten und wenn wir bereit dafür sind."
Ich überlegte einen Moment. "Ich muss mich nicht entscheiden, wir alle haben zusammen angefangen und werden das auch zusammen durchstehen. Wenn wir uns noch mehr aufspalten ist das der größte Fehler den wir machen können."

Ben
"Mag sein...aber bei einem solchen Selbstmordkommando mache ich garantiert nicht mit. Lieber von Zombies gejagt als irgendwo auf dem Atlantik abzusaufen. Oder als Versuchskaninchen das Hirn aus dem Schädel gekratzt zu bekommen."

Joe
"DNA... die Lösung ist DNA.", sagte ich.
"Ailina, die meinen damit, dass in meinem Buch eine Nachricht hinterlassen wurde."

Keine zwei Minuten später kam ich wieder und drückte Ailina einen an sie adressierten Brief in die Hand, mit folgendem Inhalt:
"Ailina, es tut mir leid, dass du es jetzt erst erfährst, aber Joe ist ein Betrüger. Er war schon immer ein Arschloch und wird es immer bleiben. Ich kann gar nicht sagen, wie oft er dich betrogen hat. Außerdem war der Antrag eine Wette.
Ich weiß, du denkst dir jetzt sicher, dass ich das alles erfunden habe, nur um dich zu verwirren. Aber welchen Grund habe ich dazu? Keinen. Ich bin schon lang nicht mehr unter euch. Ich gehe meine eigenen Wege. Und weißt du was so schön daran ist, dass Delaney bei mir ist. Aber wenn ich an Joe denke... er spielt gut, und er gaukelt dir die große Liebe vor: aber eines solltest du wissen:
Joe's richtiger Name ist Liam Smith. Und er ist auch nicht vor kurzem 20 geworden, der Kerl ist 34 und hatte zwei Kinder, seine Frau hat er sitzen gelassen, nur wegen einer jüngeren, reichen. Und weißt du, was so schlimm daran ist? Er ist ein Heiratsschwindler. Er hat diese Nummer öfters abgezogen.
Nunja, du wirst dir sicher denken, dass sich Menschen ändern, oder? Ja, ja ich gebe dir vollkommen Recht, dass Menschen sich ändern... aber weißt du was?
In principio erat verbum. Manchmal muss man beginnen loszulassen, und vorallem dann, wenn dir etwas verschwiegen wird. Und das tut Joe. Joe weiß mehr, als er preisgibt.
Sind dir seine Tattoos schon mal aufgefallen? Klar sind sie das, du fickst den Kerl schließlich.
Jedenfalls haben diese Tattoos unterschiedliche Bedeutungen.
Die drei Punkte auf der Hand bedeuten: Nichts hören, nichts sagen, nichts sehen.
Joe war im Knast. Joe war lange im Knast. Sein Totenkopf im Leistenbereich, steht dafür, dass er wen umgebracht hat, die japanischen Zeichen (ja, er kann Japanisch, hat er nämlich studiert) stehen für das große Geheimnis. Und jeder kennt das große Geheimnis. Nur keiner wollte es wahrhaben. Jack weiß weniger als Joe, aber Joe weiß auch nur so viel, weil er ein Arschloch war. Und eines ist. Joe kann russisch? Warum wohl? Warum war er im Knast und hat wen umgebracht? Weil er mehr weiß als ihr nur zu vermuten ahnt. Joe hat mit dir in der Schule herumexperimentiert. Und weißt du warum? Damit er vertuschen kann, dass er "Fortschritte" macht.
Joe hat die Lösung für all eure Probleme.
So wie ich, aber ich will diese Probleme nicht lösen, und ich kann sie auch nicht mehr lösen. Ich bin eindeutig zu schwach. Mein Kopfweh fängt schon wieder an.
Vertrau mir. Und sag es keinem weiter. Du musst ihn dazu bringen, dass er seinen Mund aufmacht. Sonst seid ihr verloren.
V"

Auch an mich war ein Brief adressiert.
"Ich hab's ihr erzählt, aber sie wird es mir nicht glauben. Verbrenne diese Nachricht. Jim und Elli geht es gut. Glaub mir. Ich liebe dich.
V."

Ailina
"Der Kerl ist 34????", entfuhr es mir und mir klappte die Kinnlade herunter.
"Der hat sich ja echt gut gehalten..."
Im selben Moment schoss mein Blick zur Tür.
Die Tür war zu, nicht abgeschlossen, aber zu. Niemand hatte mich gehört, erleichtert aber zittrig atmete ich auf.
Mir war schon in den ersten paar Zeilen klar geworden, Joe durfte nicht wissen, dass ich diesen Brief, bzw diesen Inhalt bekommen hatte.
Ich las den Brief komplett Zeile für Zeile durch, schluckte als ich ihn durchhatte und lass ihn noch ein weiteres Mal.
Mit der rechten Hand hielt ich das Papier zittrig, den Handrücken meiner linken Hand hatte ich instinktiv vor die Lippen gelegt, um nicht etwas zu sagen, was Jemand hören konnte.
Hin und hergerissen, ob das die Wahrheit sein konnte oder nicht fuhr ich mir durch die Haare. Immerhin kam der Brief von Vanessa und es war wirklich kein Geheimnis das sie nicht sehr gut auf mich zu sprechen war.
Ich stand langsam auf, tigerte in meinem Zimmer auf und ab und rieb mir die Schläfen.
Der Brief war ungeöffnet gewesen, also schlussfolgerte ich, dass Joe nicht wissen konnte was in ihm stand, wenigstens eine Erleichterung.
Und was Joe nicht weiß, macht ihn nicht heiß...
Ich würde ihm keinen Aufstand machen, ich musste anders an die Sache rangehen.
´Meine Fresse Ailina, der Kerl hat Kinder und ist ein Exknasti. Nicht zu vergessen ist er 15 Jahre älter wie du, dass grenzt ja schon an Perversität.´, schoss es mir durch den Kopf und ich versuchte diesen blöden Gedanken loszuwerden.
Ich musste ruhig bleiben, ich lies mich aufs Bett sinken, atmete tief durch und blinzelte Richtung Decke.
Außerdem musste ich den Brief irgendwo verstecken, wo ihn niemand, besonders nicht mein lieber Verlobter finden würde.
Ich sah mich hektisch in meinem Zimmer um, dann hörte ich Schritte. Fluchend riss ich eine Schublade auf, viel zu schlechtes Versteck, ich stellte mich auf die Zehenspitzen um an den Schrank heranzukommen, verwarf aber auch diese Idee, dann blickte ich an mir herunter, knüllte den Zettel hastig zusammen und stopfte ihn in die Schwerttasche an meiner Hüfte, zu dem Schwert.
Die Schritte wurden lauter, streiften meine Zimmertür und wurden wieder leise.
Vollkommen aufgewühlt atmete ich auf, es war wahrscheinlich nur Jack oder Jessy gewesen.
Aber immerhin trug ich den Brief dann immer sicher bei mir.
Natürlich wäre ich jetzt am liebsten zu Joe gestürmt, und wenn es wahr währe, dann hätte ich ihm am liebsten sofort auf der Stelle mit meinem eigenen Gürtel verdroschen, aber ich musste ruhig bleiben.
Ich brauchte eine bessere Idee, wenn die Sache stimmte, dann musste ich ihn zum reden bringen ohne sofort auf ihn einzuprügeln.
´Aber wenn das alles wahr ist, ich schwör dir bei Gott Joe, du wirst bluten.´

Joe
"Klasse, gut gemacht Vanessa.", dachte ich und verdrehte die Augen.
Ich hätte mir am liebsten einen Joint reingezogen, aber das wäre wahrscheinlich ein Momentekiller.
Der Zettel stellte mich auf eine andere Probe. Vanessa sagte, ich sollte diesen Zettel verbrennen, aber ich wusste auch, dass sie diesen Zettel an einem Freitag dem 13. geschrieben hatte.
Irgendwas war auf jeden Fall nicht so, wie es sein sollte. Da musste noch etwas kommen. Das kann es nicht gewesen sein.
Aber was?

Ailina
Ich blickte unsicher auf den Ring an meinem Finger herab, den Joe mir geschenkt hatte.
Unsicher darüber, was ich nun glauben sollte, stand ich auf und ging zur Tür.
Ich lies ihn am Finger, nicht nur weil es sonst zu auffällig gewesen wäre, auch aus dem Grund das ich die Ganze Sache noch immer nicht komplett glauben konnte.
Aber so schön der Ring auch war, er würde sich mit Sicherheit mit ein bisschen Eisenmaterial zu einem Schlagring umfunktionieren lassen.
Seufzend öffnete ich die Tür, konnte mal wieder vor Ungeduld nicht auf einen passenden Moment warten und schlich herüber zu Joes Zimmer.
Dann klopfte ich.

Joe
Es klopfte.
"Komm rein Ailina.", sagte ich und faltete meine Hände ineinander um nichts kaputt zu machen.
Warum ich wusste, dass es Ailina war? Niemand hatte so ein sanftes Klopfen wie sie. Niemand. Außerdem wäre keiner dazu fähig gewesen. Sie hatte so kleine, schöne und filigrane Hände.
"Was ist denn los?", fragte ich sie, als ich in ein sichtlich verwirrtes und angespanntes Gesicht schaute.

Ailina
Misstrauisch blickte ich ihn an und trat ins Zimmer.
Dann machte ich die Tür hinter mir zu, blieb aber wo ich war.
"Was stand in deinem Brief?", fragte ich ihn prompt.
Einfach ohne groß zu überlegen, irgendwie tat ich einfach das was mir momentan in den Sinn kam.

Vanessa
"Dass sie dir alles gesagt hat und dass ich meinen Brief verbrennen soll.", meinte ich zu ihr.

Ailina
Ich verschränkte die Arme.
"Und könntest du dir eventuell vorstellen, was sie damit meint?", fragte ich weiter ohne den Blick abzuwenden.

Joe
"Nein. Kann ich nicht, ich weiß nur, dass sie meinen Brief an einem Freitag dem 13. geschrieben hat."
"Ailina, egal was in deinem Brief drinnen steht, das ist noch nicht alles."
"Ich muss gar nicht wissen, was da drin steht, ich will nur wissen, ob irgendwas drin steht, was nicht reinpasst."

Ailina
"Und was meinst du, wie es weitergeht?", fragte ich ihn.
"Am Anfang war das Wort auf latein.", beantwortete ich schließlich seine Frage.

Joe
"In Principio Erat Verbum.", murmelte ich.
"Wo zum Teufel ist unsere Bibel?"
"Ich brauch sie... sofort."

Ailina
Immernoch sichtlich angespannt drehte ich um, knurrte irgendwas von wegen das ich sie holen würde und drückte Joe die Bibel einen Moment später in die Hand.
Zuerst wollte ich wissen, was er jetzt machen würde.

Joe
Ich blickte Ailina an, und blickte dann die Bibel an...
... uuuund ich öffnete sie vorsichtig.
Und blätterte ein paar Seite um... bis... tja, bis ich eine kleine Taschenlampe fand.
"Schalt mal das Licht aus... das ist ne UV-Lampe.", sagte ich zu ihr.

Ailina
Mir schoss Gott weiß was durch den Kopf, als er sagte ich solle das Licht ausmachen.
´Bestimmt um mich unbemerkt aus dem Weg zu räumen...´
Aber ich tat es und wartete darauf, ob man irgendwas erkennen würde.

Joe
Es wurde stockduster und ich knipste die Lampe an.
"Hat hier drin irgendwer geputzt seit V abgehauen ist?", fragte ich.
"Gib mal deinen Brief her... bitte...", sagte ich und schaute sie bettelnd an, obwohl sie mich gar nicht sehen konnte.

Ailina
"Gib du mir erst deinen.", entgegnete ich bissiger als ich wollte.
Aber das stand für mich fest, ich würde den Brief nur über meine Leiche abgeben, bevor ich nicht seinen gesehen hatte.

Joe
"Dann schalt das Licht halt wieder ein und ließ das Drecksding durch.", knurrte ich und schmiss ihr unsanft meinen Brief entgegen.

Ailina
´Der Ehekrach fängt schon an´, schoss es mir seufzend durch den Kopf als ich das Licht anmachte und den Brief aufhob.
"Aha. Wer sind Elli und Jim?", fragte ich.

Joe
"Können... können wir das bitte später klären?", fragte ich sie.
Ich hatte wirklich keinen Bock auf Erklärungen gerade. Und schon gar nicht wollte ich ihr jetzt erklären, warum sie schrieb, dass sie mich liebte.

Ailina
"Nein können wir nicht.", zischte ich ihn wütend an.
"Wer sind Elli und Jim?", wiederholte ich so langsam, als hätte ich es mit einem Demenzkranken zu tun.
Auf das Liebesgeständnis würde ich danach eingehen, wenn er es noch nicht von selbst erklärt hätte.

Joe
"Setz dich her.", sagte ich und rutschte ein Stück auf meinem Bett herum, sodass sie Platz hatte.
"Mit ungefähr 16 Jahren hatte ich eine Affäre mit Vanessa, sie war 13 und meine große Liebe.", begann ich.
"Irgendwann stellte ich sie zu Hause vor... Mein Vater war nicht begeistert von ihr, sagte mir aber nie warum... zwei Jahre später wurde sie schwanger... wir waren jung und dumm... wir wollten eine Familie gründen, wir dachten, das würde schon gut gehen... und dann bekam sie Krebs. Sie wurde tausende Male operiert und besiegte ihn letztendlich. Dabei verlor sie ihre Zwillinge."
"Es wären meine Kinder gewesen, aber wie ich später erfuhr, wären sie vermutlich behindert gewesen. Mein Vater bekam eine Anzeige wegen Körperverletzung weil er wusste, dass ich mit ihr zusammen war... und weil er wusste, dass sie sein Kind ist."
"Vanessa ist das Ergebnis eines One Night Stands mit meinem Vater."
"Als er mir das gesagt hatte, hab ich Schluss gemacht mit ihr. Eigentlich hatte ich sie schon vergessen, sie hatte mich vergessen... und dann passierte es. Der Tag Null... an dem die Zombies auftauchten. Aber wir hatten uns verändert. Vanessa hatte sich in deinen Cousian verliebt... ich mich in dich."
"Irgendwann hab ich ihr alles erzählt... dass sie meine Schwester sei, das mein Vater ein Arschloch war."
"Und dann hat sie mir erzählt, dass sie die Kinder auf die Welt gebracht hat... gesund... und nicht behindert. Sie sind zu Pflegeeltern gekommen... und wir beteten jeden Tag, dass es ihnen gut geht. Irgendwo da draußen."
Ich machte eine Pause.
"Ich hab dir nie gesagt, wie alt ich bin... du hast auch nie gefragt. Den Ausweis den du gefunden hast, und mich drauf angesprochen hattest, der ist von meinem kleinen Bruder gewesen."
"Ich bin zwar keine 34 Jahre, aber 27 bin ich trotzdem. Und ja, ich habe deinen Brief gelesen... es tut mir leid."

Ailina
Als er mir das erzählt hatte stand ich auf.
Weder konnte noch wollte ich ihm näher als einen Meter sein, also verkrümelte ich mich wieder in die Ecke an der Tür und schaute ihn kühl an.
"Was ist mit dem Rest? Du warst im Knast oder? Und du kannst russisch? Und du weist mehr als du uns erzählst?"
Es waren Fragen, aber der Blick wie ich ihn ansah, ich würde mich nicht zufrieden geben, bis ich keine eindeutigen Antworten bekommen würde.

Joe
"Ich war im Knast und ich kann russisch. Ich kann russisch weil ich für die Russen gearbeitet habe... und im Knast war ich, weil ich's an die Deutschen weiter gesagt habe..."

Ailina
"Mein Gott, muss ich dir alles aus der Nase ziehen.",´fluchte ich.
"WAS hast du weitergesagt? Und WAS war dein Job?"

Joe
"Mein Gott nochmal, die Russen haben den ersten Zombie erschaffen, da warst du noch flüssig!"
"Und weißt du warum, weil sie die Amis gehasst haben... und sie wollten an die Macht, nur das Problem ist, dass das Experiment schief ging. Weil die Amis die Ailiens hatten... aber das kann dir Jack erzählen."
"Jack und ich haben sozusagen gegeneinander gearbeitet... und jetzt hängen wir beide in der gleichen Scheisse mit drin und wir helfen uns gegenseitig."

Ailina
"Ihr habt sie nicht mehr alle!", fauchte ich ihn an und fuhr mir aufgewühlt durch die Haare.
Mitlerweile hatte ich wirklich das Gefühl, ich sei die einzige die noch normal in dieser Gruppe war.
"Und du fickst dich durch die Gegend und machst jeder Perle einen Antrag?!", fragte ich dann und wurde dabei immer lauter.

Joe
"Lüge.", sagte ich.
"Sie hat es immer noch nicht verkraftet, dass ich sie von heute auf morgen verlassen habe. Ohne Erklärung.
Ich weiß, ich war ein Arschloch, aber durch die Gegend ficken tu ich mich nicht! Und du warst die erste, bei dir ich mir vorstellen könnte, sie zu heiraten. Und du warst die einzige, der ich je einen gemacht habe."

Ailina
"Oh das ist ja wirklich sehr edel von dir.", zischte ich.
Er war im Knast, hatte für die Russen gearbeitet und war 27.
"Du hast es die ganze Zeit über nicht einmal für nötig erachtet mir zu sagen, wie alt du wirklich bist!", schrie ich ihn dann an.
"Wenn man Jemanden liebt, dann lügt man ihm nicht ein komplett anderes Leben vor!"

Bastian
Schreierei. Wiedermal. Aber was diese Schreie so interessant machte: Ailina schrie. Hm, ich hatte doch bestimmt noch etwas Durst.
In Socken, damit man mich nicht hörte, schlich ich mich in Richtung des Lärms. Vor Joes Kabinentür blieb ich stehen. "....liebt, lügt man ihm nicht ein komplett anderes Leben vor!" Ich runzelte die Stirn. Unser lieber Joe war als jemand anderes, als er sich ausgab. Und sie wie Ailina schrie, hatte er wohl auch noch Dreck am Stecken. Interessant was passiert, wenn die Zombiebedrohung mal etwas nachgelassen hat. Ailina war so laut, dass ich nichtmal direkt vor der Tür stehen brauchte, um zu verstehen was sie sagte. Also lief ich weiter, bis der Gang einen Knick machte, und blieb stehen. Ich lehnte mich an die Wand. Dann knarrte dieser verfluchte Holzboden. Verdammt! Leise und ohne ertappt zu werden verschwand ich wieder in meine Kabine.

Jack
"Lebst du noch Pat?" fragte ich Patricia als ich einige Minuten keine Antwort auf meine Frage bekam.
Ich löste meinen Blick von... wo auch immer ich eigentlich hinstarrte und schaute auf den Beifahrersitz. Patricia saß noch da und starrte anscheinend auch einfach aus der Frontscheibe.

Joe
"Ailina, bitte... beruhige dich.", sagte ich und hielt ihre Hand fest.
"Ich liebe dich und das wird sich nicht ändern, ich weiß, dass ich Scheiße gebaut habe, aber ich habe dir nichts vorgelogen."
"Naja, je nach dem wie man das sieht... eigentlich habe ich allen etwas vorgelogen. Mein ganzes Leben war eine Lüge."
"Aber in dir habe ich jemanden gefunden, mit dem ich mein ganzes Leben verbringen könnte. Ich liebe dich, und ich will nicht, dass... ich will nicht dass sich dadurch irgendwas verändert."
"Glaub mir, das wollte ich nicht, aber wenn du jetzt durch diese Tür gehst, dann..."

Patricia
"J...ja, ja, klar, ich leb noch.", sagte ich etwas verwirrt zu ihm.
"Was ist denn?"

Jack
"Du hast mir vor ein paar Minuten gesagt du hättest ein Problem." erinnerte ich sie grinsend und schaute wieder nach vorne.

Patricia
"Oh... äh, hab ich das?", fragte ich ihn und schaute ihn extrem verwirrt an.
"Das... das wollt ich nicht, es war nur, ich wollte... aber dann, ach egal, vergiss es."

Jack
"Komm schon erzähls mir. Du hast vorher so geklungen als mmüsstest du es loswerden." sagte ich neugierig.

Patricia
"Vergiss es einfach, ich hab's ja auch vergessen.", sagte ich zu ihm und grinste ihn entschuldigend an.