Zombieland! II

Jaqueline
Ich seufzte einfach nur und ging weiter, ohne auf seine Faseleien einzugehen.
Es war Vormittag als wir aus Berlin draußen waren.
"Machen wir hier kurz Pause?", fragte ich nach als wir auf einen verlassenen Spielplatz in einem Wald stießen.

Thomas
"Sind wir weit genug weg?" fragte ich Jaqueline während ich genau den Wald beobachtete.
Aber eine Pause konnte ich auch gebrauchen. Wir waren sicher schon 4 Stunden durchgehend gegangen. Und ich bekam langsam etwas Hunger.

Jaqueline
"Ja, denke ich schon.", sagte ich.
"Wo möchtest du eigentlich hin?"

Thomas
"Eigentlich nach Norden. Die Zombies sind in kalten Gebieten langsamer und generell weniger aktiv. Oder Ich nehm mir an der Küste ein Boot und fahre wieder in den Süden. Oder ich bleibe ein ewiger Nomade. Was aber laut deiner Rechnung ja am riskantesten ist." antwortete ich.
Ich nahm meinen Rocksack ab und setzte mich auf die Reifenschaukel. Zeit für Früstück! Gott sei Dank hielten diese Energieriegel ewig. Und sie lieferten genug Energie, dass ich den restlichen Tag gehen konnte.

Jaqueline
"Das hört sich nicht so schlecht an...", sagte ich zu ihm. "Ich würde eher versuchen in den Norden zu gehen."

Thomas
"Darf ich das so verstehen, dass du mitkommst? Wäre sicherer und lustiger als alleine. Außerdem... so hochintelligent wie du bist kannst du sicher auch schwedisch oder dänisch oder norwegisch."

Jaqueline
"Ich kann Türkisch und Französisch... und natürlich englisch.", sagte ich zu ihm.
"Wenn wir unterwegs einen Buchladen finden, kann ich mir aber sicher auch etwas schwedisch aneignen." meinte ich grinsend.
"Was hast du eigentlich davor gemacht?"

Thomas
"Hab gerade angefangen zu studieren. Aber weit bin ich ja nicht gekommen. Und wie sahs bei dir aus?"

Jaqueline
"Was wolltest du studieren?", harkte ich nach und überging seine Frage einfach.
"Was hast du davor gemacht? Geschwister? Haustiere? Irgendwas? Hattest du ne Gruppe, warst du immer schon allein?"

Thomas
"Ich hab in Wien an der Filmakademie Regie studiert. Meine Familie... Ich weiß nicht ob sie noch leben. Zwei Tage nach dem Ausbruch hatte ich den letzten Kontakt. Dann sind die Handynetze ausgefallen. Ich hab zwar zu Hause vorbei geschaut, aber sie waren weg. Meine Eltern, meine Schwester, meine Großeltern. Sogar die Hunde waren weg. Aber Irgendwie hab ich noch ein klein wenig Hoffnung. Die Autos waren auch weg und auch die Familienfotos. Und die nimmt kein Plünderer mit. Ich hab mich dann ziemlich alleine auf den Weg gemacht. Ein paar Tage war ich mit Lisa, einer Freundin, unterwegs, aber dann haben sich unsere Wege getrennt. Und von München aus hat mich dann ein Hund begleitet. Sonst hab ich nicht viele Leute gesehen. Hin und wieder diese "Ich beobachte dich, du beobachtest mich, wir gehen friedlich an einander vorbei ohne zu schießen und leben dann unsere Leben weiter" Begegnungen mit anderen Überlebenden. Aber nicht mehr. Jetzt sag schon! Wie wars bei dir?"

Jaqueline
"Warum haben sich eure Wege... ach du heilige Scheiße!", sagte ich und stand ruckartig auf und schulterte meinen Rucksack und mein Gewehr wieder.
"Wir sollten verschwinden. Sofort!", meinte ich zu ihm als eine Herde Beißer auf uns zu kam.
"Beeil dich."

Thomas
Ich schwang mich von der Schaukel und lief los. Einfach Jaqueline nach. Sie kannte sich hier aus. Den Rucksack hatte ich Gott sei Dank schon direkt nach dem Essen wieder geschultert. Und das Gewehr hing sowieso immer um meine Brust.
"Wohin?" fragte ich sie schnaufend.
Zum Glück waren die echten Zombies langsam. Und nicht so wie in 28 Days later.

Bastian
"Was machen wir jetzt mit ihr?", fragte ich Connie. Wir wussten ja so gar nichts über sie. Weder wer sie war, wohin sie wollte, wie sie überlebt hat, noch ob sie uns nicht alle eines Nachts abstechen würde. Und ich bezweifelte, dass eine weitere Person an Bord so gut für das zwischenmenschliche Klima wäre. Aber wir würden sehen. Und unsere knappe Vorratslage würde ein "Fresser" mehr sicherlich nicht verbessern.

Jaqueline
"Weg...", sagte ich zu ihm.
"In ein paar Kilometern werden wir sie abgehängt haben. Wir müssen nur aufpassen, dass wir nicht auf andere stoßen.", merkte ich an und rannte einfach weiter.
"Tja, Training zahlt sich aus."

Connie
"Keine Ahnung, wir müssen auf sie aufpassen.", sagte ich zu ihm.
"Ich weiß, dir ist sie etwas... naja, es passt dir nicht wirklich. Aber hey, vielleicht wird es ja."
"Wir wechseln uns ab, sie sollte nicht alleine sein, wenn sie aufwacht."

Thomas
"Wie gesagt... du hast mein Glück unterschätzt!" antwortete ich grinsend.
Meine Ausdauer war eigentlich ganz gut. Ich konnte sicher noch 3-4km weiter laufen. Auch wenn man es mir nicht anmerkte. Lag aber nur an meinem etwas kleinen Lungenvolumen.
Als das Knurren hinter uns verstummt und die Beißer nicht mehr in unserem Blickfeld waren wurde ich langsamer. Ich joggte zwar noch, aber ich kam zumindest wieder zur Ruhe.
"Also?"

Bastian
"Wir werden sehen. Unsere Gruppe schrumpft ja immer mehr."

Jaqueline
"Ich schätze die längste Zeit schon nicht mehr...", sagte ich dann zu ihm.
"Für mich zählen irgendwie nur mehr Fakten..."
"Aber weißt du, vielleicht sollte ich anfangen mich daran zu gewöhnen, dass ich jetzt nicht mehr alleine bin."
"Warum hat dich Theater interessiert?", fragte ich plötzlich.

Connie
"Ja, leider.", sagte ich.
"Vieleicht kann sie uns auch eine Hilfe sein.", meinte ich und ließ mich auf einen Stuhl fallen.

Thomas
"Theater war mir egal. Film war das was mich interessiert hat. Und es war so, dass die meisten Filme nur mehr hirnrissige, stundenlang durchgehende Action oder Splatter Szenen waren. Ich finde es war Zeit wieder mal die Story und den Realismus in den Film zu bringen. Und echte Menschen. Nicht diese harten Ficker die eine Minigun aus der Hüfte abfeuern und damit reihenweise Helis vom Himmel holen. Also im Prinzip hab ich nur den Spruch "Wenn dir was nicht passt, mach es selbst besser." gelebt." erzählte ich.
"Und jetzt hör mal auf dauernd auszuweichen. Was arst du vorher?"

Jaqueline
Ich musste lächeln.
"N Ghettokind.", meinte ich dann zu ihm und musste immer noch lächeln.
"Mein Bruder war einer, der auf sowas stand. Unrealistischen Scheißdreck und so fand er toll. Wahrscheinlich lag es daran, dass sein IQ 10 sicher nicht überstiegen hat."

Thomas
"Ja klar Ghettokind... Mit deinem Hirn hast du sicher in irgendwelchen geheimen Untergrundbunkern Raumschiffe für die Regierung gebaut." scherzte ich.
Obwohl ich der festen Überzeugung war, dass es sicher in irgendwelchen geheimen Bunkern unter Berlin noch diese Nazi UFOs gab.

Jaqueline
"Ich will deine Euphorie nicht kaputt machen, aber ich hab nur einen Hauptschulabschluss.", sagte ich dann zu ihm.
"Damit hab ich mehr erreicht als meine ganze Familie zusammen.", meinte ich und zog eine Augenbraue hoch.
"Nicht gerade das, was man sich als Kind erträumt."

Thomas
"Dann hast du dir denRest selbst beigebracht?" fragte ich erstaunt.
"Hier war jemand. Erst vor kurzem..." murmelte ich als wir an einem Autowrack vorbeikamen.
Es war ziemlich verrostet. Nur diese Einschusslöcher, um die der Lack abgeblättert war, waren noch schön Blank. Und einige Meter weiter, hinter einem stehen gebliebenen Van, erfreute sich schon einer der Beißer an den Gedärmen des Schützen.
"So eine Verschwendung..." murmelte ich.
Ich zerrte den Beißer hoch, rammte ihm mein Messer in der Hinterkopf und lies ihn in die andere Richtung fallen. Ich wollte die Leiche noch durchschen können und da waren 60kg verrottendes Fleisch nicht hilfreich. Dem frisch toten rammte ich natürlich auch noch das Messer in den Kopf.

Jaqueline
"Ihh.. was ist denn hier passiert?", fragte ich mich selber.
"Vielleicht sind hier Menschen. Wir sollten aufpassen."

Thomas
"Bezweifle ich. Hier ist nur ein Beißer. Wären es mehr Menschen gewesen wären sie leicht mit ihm fertig geworden. Aber der eine... hatte wahrscheinlich Panik und hat ihn deswegen nicht getroffen. Arme Sau."
Auch wenn es hart klang... der Tod dieses Kerl machte mir nichts aus. Ich hatte schon schlimmere Leichen gesehen. Wenn halbe Menschen auf dich zurobben... dann wird es eklig. Aber das war noch ok.
"Hier halt mal." sagte ich und hielt Jaqueline eine Blutverschmierte Pistole von dem Kerl entgegen.
Ich wollte mir mal seinen Rucksack ansehen.

Bastian
"Und was machen wir dann?"

Ben
Connie und Bastian kümmerten sich um die Frau, also konnte ich mich wieder um das Schiff kümmern und steuerte es weiter durch den Sturm in Richtung Alexandria.

Connie
"Was sollten wir wann machen?", harkte ich bei Bastian ein, weil ich irgendwie grad keinen Plan hatte, was er meinte.

Jaqueline
Ich nahm das Ding und wischte es mit einem Tuch ab, das ich aus meinem Rucksack zog.
"Ich glaube trotzdem, dass hier welche sind und das wir verschwinden sollten. Wir nehmen seinen Rucksack einfach mit."

Bastian
"Na wenn wir wissen wie sich uns gegenüber verhält."

Thomas
"Also gut."
Ich nahm den kleinen Rucksack und hing ihn unten an meinen dran. Er schien nicht schwer zu sein. Wahrscheinlich war nicht mehr viel drin.
"Wir sollten der Straße folgen. Aber etwas abseits der Straße." schlug ich vor.

Connie
"Entweder nehmen wir sie auf, oder wir müssen sie loswerden.", sagte ich dann zu Bastian.
"Aber das werden wir schon herausfinden."

Bastian
"Wir sollten vielleicht mit allen anderen darüber reden.", antwortete ich. "Aber irgendwie hab ich die Hälfte seit bestimmt einer Woche nicht mehr gesehen, keine Ahnung wo die sich rumtreiben. Jack und Patricia hab ich schon besonders lang nicht mehr gesehen."

Connie
"Krissi hat mir erzählt, dass sie weg gegangen ist... und das Jack sie gesucht hat. Und dann hat uns die Horde überrannt.", meinte ich zu Bastian.
"Man, wir stecken echt tief in der Scheiße... die beiden waren gut, was das Überleben angeht... und V und Delaney auch..."
"Krissi tut mir leid...", philosophierte ich. "Zuerst geht V, dann geht Pat... sie hatte beide sehr gern."

Bastian
"Wer ist dann überhaupt noch da?", fragte ich überrascht.

Connie
"Naja, alle bis auf Jack und Patricia... und V und Delaney.", sagte ich dann zu ihm.

Bastian
"Na toll. Also sind die Kinder, der Alte, der Bekiffte, die Frauen, unser selbsternannter Kapitän und wir übrig.", schnauft ich ungnädig. Das klang zwar ziemlich gemein, aber ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass wir nicht besonders wehrhaft waren.

Connie
"Das wollte ich jetzt so nicht sagen... aber... naja, Joe hat seit Tagen ziemliches Fieber und wenn er stirbt, verlieren wir Ailina auch. Die liebt diesen Kerl mehr als ihr eigenes Leben."
"Wir stecken ziemlich tief in der Scheiße, oder?", fragte ich lachend. Obwohl es nicht zum Lachen war.

Bastian
"Wie mehr oder weniger schon seit langem.", antwortete ich trocken. "Ich setz mich wieder in die Kombüse, kommst Du mit?"

Connie
"Ja, kann ich tun.", aber ich werde die Tür hier zusperren und den alten Mann beauftragen, dass er auf sie aufpassen soll.

Bastian
Und kurz darauf saß ich wieder mit einer Zigarette im Mund in der Kombüse, mir gegenüber Connie. Wie wir es seit mittlerweile bestimmt ein paar Wochen immer taten.

Connie
"Hast du eigentlich jemals vor, mit dem Rauchen aufzuhören?", fragte ich Bastian und spielte mit einem leeren Schnapsglas herum.

Bastian
"Bis vor kurzem hatte ich noch nichtmal vor anzufangen.", antwortete ich und drückte die Zigarette auf dem bereitstehenden Unterteller aus.

Connie
"Das weiß ich.", sagte ich lächelnd.
"Warum hast du angefangen?"

Bastian
Ich zuckte mit den Schultern. "Weiß ich nicht mehr." Eine Welle drückte das Schiff wieder unsanft nach rechts. "Verdammter Sturm."

Connie
"Ist in Ordnung.", sagte ich und schaute auf die Uhr und musste gähnen.
"Kommst du mit ins Bett oder willst du hier bleiben?"

Bastian
"Ich geh mit...hab ja eh nichts zu tun."

Connie
Ich freute mich wirklich, dass Bastian mitkam. Auch wenn er vermutlich gleich wieder einschlafen würde.. allein die Tatsache neben jemanden zu liegen, den man liebt erfreute mich wirklich.
"Das ist schön.", sagte ich ehrllich und stand auf.

Bastian
Ich ging, na ja eher schwankte, nach Connie in unsere Kabine und machte mich dann schweigsam bettfertig.
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mach ich jetzt auch, g n8

Connie
Da wir auf diesem Schiff eigentlich sicher waren musste ich nicht mehr in normalen Klamotten schlafen, sondern konnte ein normales Nachthemd anziehen. Und da wir jetzt wirklich keine Nähe zum Land hatten, war es auch egal.
Ebenso schweigsam wie Bastian zog ich mich ebenfalls um und musste gähnen während ich mich streckte und mich aufs Bett freute.

ich bin da jetzt mal ganz frech und mach nen Sprung
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Bastian
Ich legte mich ins Bett, wickelte mich fest in meinen Teil der Decke ein und war kurz darauf auch schon eingeschlafen.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war das Schaukeln des Schiffes stark zurückgegangen, und ich hörte auch keinen Wind mehr in den Ecken und Winkeln des Bootes pfeifen. Connie schlief noch, und so stand ich vorsichtig auf, zog mich fröstelnd an und setzte Kaffee in der Kombüse auf. Den letzten, den wir hatten. Und zum kochen würden wir auch bald die letzte Gasflasche anfangen müssen.
Ich nahm meine Tasse mit und trat auf die Brücke. "Morgen." Als Antwort erntete ich nur einen Blick aus übermüdeten Augen und ein "mmh." Ben war anscheinend wieder die ganze Nacht hier oben gewesen. Ich wandte den Blick ab und sah nach draußen - in riesige Hafenanlagen. "Alexandria...", kommentierte Ben meinen Blick und schickte mich dann hinab, die dicken Taue an den Hafenpollern festzumachen.

Connie
Ich schlief noch ruhig als Bastian verschwand. Ich bekam es gar nicht mit...
aber irgenwann wachte ich doch auf und blickte aus einem Bullauge. "Oh Gott...", murmelte ich.
Die nächste Frage: Wo war Bastian?
Ein bisschen panisch zog ich mir meine Klamotten an, steckte ein Messer in meine Stiefel, schnappte mir die 1911er und hängte mir meinen Sauer um, ehe ich eilig an Deck rannte.

Bastian
Es war erstaunlich frisch hier morgens. Aber die Sahara war ja nicht weit. Und in Wüsten war es nachts ja immer genauso kalt wie tagsüber warm. Ich zog die schweren Taue an Land und legte die Schlinge über den Poller, ehe ich mich umdrehte und mich umsah. Es hätte genauso gut Hamburg oder Rotterdam sein können, alles voller Container, Lastwagen, Kränen und im Hintergrund Hochhäuser.
"Schick.", kommentierte ich trocken, ehe ich Connie an Deck treten sah und winkte ihr zu.

Connie
Mir fiel richtig ein Stein vom Herzen als ich Bastian sah. "Oh Gott, ich hab schon gedacht es ist was passiert."
"Was ist los?"